Exkursion zum Meteorologischen Institut der Universität Bonn

Am 30. November 2018 stand für den EF Erdkunde bilingual Kurs von Frau Helms eine Exkursion zum Meteorologischen Institut der Universität Bonn auf dem Programm. Diese dauerte mehrere Stunden und fand in Bonn Endenich statt.
Nachdem Frau Helms morgens in der ersten Stunde von acht bis ungefähr viertel vor neun normal Unterricht gehalten hatte, machte sich der Kurs bereit zur Abfahrt. Man nahm einen Bus und erreichte nach wenigen Minuten Fußweg schon das Institut. Hier erfolgte eine etwa einstündige Einführung in die Meteorologie, in der die Geschichte von Meteorologie und die Methoden und Grundlagen zur Wettervorhersage vorgestellt wurden. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler alle Informationen direkt aus erster Hand von Herrn Thomas Burkhardt.
Unter Anderem erzählte er Geschichten aus seinem Alltag, erklärte die Bedeutung von Meteorologie schon in Zeiten des Aristoteles, und veranschaulichte die Prinzipien und Gleichungen zur Erstellung einer Wettervorhersage. Man stellte sich gemeinsam die Frage, wie man überhaupt zu einer Vorhersage käme und besprach die verschiedenen, notwendigen Schritte. Danach erklärte Herr Burkhardt die Bedeutung und Wichtigkeit des Deutschen Wetter Dienstes (DWD) und wie sie mit hochmoderner Technologie eine Vorhersage machen. Eine reguläre Vorhersage benutzt so komplexe Gleichungen, dass nur Computer sie lösen können. Dabei basieren sie auf einfachen physikalischen Prinzipien, wie die Massen- Impuls-, und Energieerhaltung. Jede dieser Vorhersagen besteht aus mehr als 200.000 Zeilen Code, die Meteorologen und Forscher auslesen müssen, um eine für einen Alltagsmenschen verständliche Vorhersage zu produzieren. Trotz dieser genauen Berechnungen ist keine Vorhersage richtig, weil das Verhalten von Wetter nicht deterministisch, sondern zufällig ist. Um die Forschung weiter voranzutreiben, gibt es inzwischen so genannte Ensemblevorhersagen. Dies sind statistische Methoden, die 14 Tage mit 32 verschiedenen Vorhersagen voraussagen und berechnen. Die Wissenschaftler können dann durch den Mittelwert oder ähnliches die tatsächliche Vorhersage berechnen. Weiter sprach man in dem Lehrsaal auch davon, was ein meteorologisches Institut einer Universität überhaupt erforscht. Die Aufzählung ging von Klimadynamik über Nowcasting mit Fernerkundung zu Modellierungstechnik. Zuletzt widmete Herr Burkhardt sich noch der Methode zur Messung des Wetters in höheren Schichten der Atmosphäre. Mit einem Heliumballon kann man eine Radiosonde nach oben befördern. Diese misst Temperaturen, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, und die Position der Sonde über GPS. Eine Radiosonde mit eingebautem Radiofunk ersetzt die früher nötigen Morse-Signale und ist heute die wichtigste Grundlage für die Modellvorhersagen. Alle Wetterstationen in Deutschland starten solch einen Heliumballon mindestens einmal am Tag, um möglichst genaue Ergebnisse zu erzielen. Diese Demonstration der Sonde schloss die insgesamt sehr informationsreiche Präsentation von Herrn Burkhardt ab.

In der nächsten halben Stunde nahm Herr Langguth sich die Zeit, und stellte eine Vorhersage von Juli dieses Jahres vor. Er veranschaulichte Hoch- und Tiefdruckgebiete und sprach gemeinsam mit den Schülern über Begriffe wie Isobare, Fronten, und kontinentale Luftmassen. So wurden die Zehntklässler in diesem theoretischen Teil vorsichtig an meteorologische Bilder und Graphen herangeführt.

Nach diesen Präsentationen schloss sich ein etwa zehnminütiger Spaziergang zum Nachbargebäude an. Auf dem Dach des Studentenwerks befindet sich das Regenradar der Universität Bonn. Die Schüler erklommen gemeinsam mit Frau Helms und Herrn Mühlbauer die sieben Stockwerke und gelangten nach draußen. Unterwegs konnte man neben Studentenwohnungen auch Blicke aus dem Fenster erhaschen und Bonn von oben bewundern. Oben angekommen konnte man aufgrund des guten Wetters sogar den Kölner Dom in der Ferne erahnen. Herr Mühlbauer erklärte zunächst an einem Computer die Aufzeichnungen des Radargerätes und zuletzt die Maschine an sich auf dem Dach. Er legte die genauen Funktionen dar und erklärte alles anschaulich. Das Wetterradar sendet durch die spezielle Bauweise vertikale und horizontale Wellen, sodass sogar Regen von Schnee und Hagel unterschieden werden kann. Während Regen eher eine „Brötchen-Form“ durch das Herabfallen hat, bleiben Hagelkörner durch ihren gefrorenen Zustand kugelförmig. So können mit Hilfe der bestimmten Frequenz dieses Radargerätes die Niederschlagvorhersagen noch genauer gestaltet werden. Die Schüssel des Radargerätes hat einen Durchmesser von 2,4 Metern und ist auf einem großen Kasten befestigt. Beide sind durch einen Schleifring verbunden, sodass der Verschleiß geringgehalten werden kann, und sich die Radarschüssel 360 Grad horizontal und null bis 90 Grad vertikal gedreht werden kann. Aus diesem Kasten wird das Radargerät mit Strom versorgt. Außerdem werden die gesamte Elektronik und das System über ein LAN gesteuert.

Zu Allerletzt wurde, wieder unten angekommen, ein Foto gemacht und ein Dankeschön an Herrn Burkhardt überreicht. Die Schüler und Schülerinnen nahmen wieder einen Bus zurück zur Schule, sodass sie ab 11:30 Uhr wieder am regulären Unterricht teilnehmen konnten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Erlebte des Tages das bereits im Unterricht Gelernte, gut abgerundet hat. Die Oberstufenschüler konnten während dieser Exkursion viel über Meteorologie und Wettervorhersagen lernen und viele Eindrücke fürs Leben sammeln.

Lilli Zahn
Sakura Hinrichsen