Fahrt der Q2 nach Straßburg – Europa und Elsass in einem

Wer schon einmal in Straßburg gewesen ist, der weiß, dass die europäische und elsässische Hauptstadt unübertrefflich besonders ist. Das durften auch die Französischkurse der Oberstufe unter der Leitung von Frau Dr. Bauer und Frau Dawar und der Geschichts-LK der Q2 unter Leitung von Frau Lentz-Poggel   vom 18.-20.1.2018 erfahren, nachdem sie nach einer turbulenten Busreise inklusive Panne und Buswechsel in Straßburg angekommen waren.
Für die „Franzosen“ begann sofort eine französischsprachige Stadtführung, die von einer netten Dame gehalten wurde, während die Historiker die Kathedrale besichtigen konnten. Bei der Stadtführung, die, wie die gesamte Studienfahrt, von der Gustav-Stresemann-Stiftung mitfinanziert und organisiert worden war, erfuhren wir sehr viel über die Geschichte Straßburgs, das ganze viermal von deutschem zu französischen Boden hin- und herwechselte und trotzdem immer an der gleichen Stelle blieb.
Pünktlich zum sehnlichst erwarteten Abendessen wurden wir zu unserem Hotel gefahren, das einen sehr sauberen und modernen Eindruck machte und sowohl über Getränkebar als auch über ein Klavier verfügte.
Nach einem sehr lustigen und teilweise französischsprachigen Abendessen wurden wir Schüler auf Straßburg losgelassen. Oder blieben einfach in unserem tollen Hotel. Die beiden Abende waren perfekt, um den naheliegenden Supermarkt zu erforschen, Billard zu spielen und vor allem stufenübergreifend neue Freundschaften zu schließen.
Der Freitagmorgen begann mit einem schicken Frühstück, nach dem es sofort wieder in den Bus hinein und ins Europäische Parlament ging. Ein riesiges und sehr faszinierendes Gebäude, voller Cafés, Pflanzen, Lichter… Und natürlich mit dem riesigen, runden Saal, in dem sich die insgesamt 751 Abgeordneten versammeln, um sogenannte Richtlinien und Regeln für die EU zu beschließen. Zu der Zeit, in der wir uns auf den Zuschauerrängen tummelten, fand unten im Saal ein Projekt statt, dass es Jugendlichen aus ganz Europa erlaubt, selbst über Politik zu diskutieren. Teilweise mit Kopfhörern, durch die uns die Dolmetscher vor Ort das Gesagte übersetzten, konnten wir den Fragen der Jugendlichen folgen. Die Atmosphäre in dem beeindruckenden Saal war fesselnd.
Danach durfte zwischen einer Ausstellung des elsässischen Künstlers Tomi Ungerer und dem Geschichtsmuseum entschieden werden. In der Kunstausstellung gab es Kinderbuchbilder, Poster und vieles mehr zu sehen. Nach der Mittagspause, die meine Gruppe in einem italienischen Restaurant genoss, fuhren wir zum sogenannten Europarat. Im Gegensatz zum EU-Parlament sind hier alle 47 Staaten Europas inbegriffen, die sich vor allem für Menschenrechte, die politische Stabilität und aktuelle Probleme Europas einsetzt. Auch dieses Gebäude beeindruckte durch seine besondere Architektur.
Zurück im Hotel wurde der große Input an Informationen erst einmal verdaut.
Da wir am nächsten Tag einen 17. Geburtstag zu feiern hatten, genoss ein Teil von uns das abendliche Straßburg und spielte Billard und Kickern. Um Mitternacht, als gerade alle ein überdrehtes „Happy Birthday“ anstimmen wollten, stürmte Besuch aus Bonn die Treppe hinunter, um uns erst einmal zu Tode zu erschrecken und dann dem ungläubigen Geburtstagskind zu gratulieren. Am Ende gingen wir alle ins Bett.
Am Samstag stand zum Abschluss noch eine Stadtrallye auf dem Programm, die unsere Französischkenntnisse zum Üben anregen sollte, aber natürlich hauptsächlich zum Spaßhaben da war.
Die Rallye führte uns durch wunderschöne Stadtteile wie „La Petite France“ (Das kleine Frankreich) und stellte uns vor mehrere Herausforderungen, wie zum Beispiel den Weg zu finden. Straßburg ist unglaublich verwinkelt.
Am Ende hatten wir viel Schönes gesehen, aber die Rallye war immer noch nicht fertig.
Damit ging unsere Straßburgreise dann auch schon zu Ende. Nach einem schnellen Mittagssnack (leider war für den traditionellen Hasenbraten keine Zeit mehr :D), wurden wir alle in den Bus verfrachtet und traten die Rückreise an.
Die Erkenntnis lautet trotz regenverhangenem Himmel: Straßburg ist wunderschön und hat eigentlich seine eigene Identität; weder deutsch, noch französisch. Ich würde es eher als europäisch bezeichnen.

Text und Fotos: Ricarda Beck