Geographie-Exkursion ins Ruhrgebiet

Am Mittwoch, dem 13. Juni 2018, haben wir, die 3 Geographiekurse der Q1, eine Exkursion zur Zeche Zollverein nach Essen gemacht. Da wir das Thema „Strukturwandel im Ruhrgebiet“ ausführlich im Unterricht behandelt haben, wollten wir uns einen Überblick darüber verschaffen, wie sich dieser Strukturwandel in der Realität tatsächlich darstellt.
Nach einer ca. zweistündigen Anreise mit der Bahn erreichten wir dann endlich unser Ziel. Wir waren alle sehr beeindruckt von der Größe der Gebäude und des Geländes. Unser Programm bestand aus einer Führung durch den Zentralschacht „Schacht 12“, den größten Schacht der ehemaligen Zeche. Die Dame, die uns durch den Schacht führte, stammte selber aus einer alten Bergmannsfamilie und konnte sehr gut aus dem Leben der Bergleute, die in der Zeche in bis zu 1000 Metern Tiefe die Steinkohle abbauten, berichten.

Obwohl die Steinkohle heute nicht mehr abgebaut wird und auch die Koksfabrik vor ein paar Jahren geschlossen wurde, gibt es immer noch einige Bergarbeiter auf der Zeche zu sehen. Deren Aufgabe besteht darin, die Pumpen in den Schächten zu warten, welche verhindern sollen, dass sich das durch den früheren Steinkohleabbau gebildete, sehr salzhaltige Grubenwasser nicht verteilt und mit dem Trinkwasser vermischt. Auch muss sichergestellt werden, dass andere momentan noch aktive Zechen im Ruhrgebiet nicht durch Wassereinbrüche beeinträchtigt werden.

Nach der Stilllegung der Zeche im Jahr 1986 wurde das Gelände vom Land NRW gekauft und unter Denkmalschutz gestellt. So konnten wichtige Gebäude und Flächen der Zeche als Industriedenkmal erhalten bleiben und saniert werden. Seit der Ernennung als UNESCO-Welterbe im Jahr 2001 wurden viele Bereiche der ehemaligen Zeche für neue Nutzungen umgebaut. Weite Brachflächen wurden inzwischen von der Natur zurückerobert.

Vom Dach der Kohlenwäsche konnten wir weit in die Umgebung blicken. Entgegen aller Vorurteile stellten wir fest, dass das gesamte Ruhrgebiet sehr viele Grünflächen hat. Ehemalige Abraumhalden sind heute mit Kunstwerken geschmückt, wie z.B. der Tetraeder in Bottrop, den wir in der Ferne sehen konnten.

Nach der Führung haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine davon hat sich noch weiter auf dem Gelände der Zeche umgesehen, und weitere Aktivitäten, wie zum Beispiel Fußballgolf entdeckt. Einige spazierten noch zur ehemaligen Kokerei, wo gerade eine interessante Ausstellung zur Geschichte der Kohle gezeigt wird. Anlass für diese Ausstellung ist übrigens die Schließung der letzten Zeche im Ruhrgebiet im September 2018.

Die andere Gruppe, fuhr dann noch ins CentrO in Oberhausen. Vom ehemaligen Hüttenwerk „Gute Hoffnung“ war außer dem beeindruckenden Gasometer, der heute für Ausstellungen genutzt wird, nicht mehr viel zu sehen. Die vielen holländischen Hinweisschilder zeigten deutlich, dass das CentrO eine hohe Anziehungskraft auf Touristen von weither ausübt. Auch das riesige Einkaufszentrum war sehr beeindruckend, es blieb außerdem am Ende noch etwas Zeit zum Shoppen!

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Strukturwandel im Ruhrgebiet immer noch nicht vollständig abgeschlossen ist, und dass die Stahl- und Steinkohleindustrie aus den letzten Jahrhunderten immer noch ihre Spuren hinterlässt.

Anne Drewitz, Carina Bausch

Fotos: Lauth