Ein Besuch im Regierungsbunker in Bad Neuenahr

Der Geschichts-LK der Stufe 12 besuchte mit ihrem Kursleiter Herrn Mälchers den ehemaligen Regierungsbunker der Bundesregierung oberhalb von Ahrweiler.
Der Bunker entstand unter großer Geheimhaltung in den Jahren 1960-1972, während des Kalten
Krieges, in einem ehemaligen Eisenbahntunnel. Er war für den Fall eines Atomkrieges mit der
UdSSR als Rückzugsraum für die politischen und wirtschaftlichen Behörden und Eliten aus der
damaligen Bundeshauptstadt Bonn bestimmt und war das teuerste Bauwerk der BRD.
Für uns als Besucher ist heute nur noch ein kleiner Teil von 203 Metern Länge betretbar.

Bevor wir den Bunker betraten fiel uns Schülern ein Bronzeschild auf, welches als Denkmal an die
dort arbeiteten jüdischen Zwangsarbeitern aus dem Konzentrationslager Buchenwald erinnerte.
Nachdem wir durch eine Glastür in den Bunker gelangten bemerkten wir sofort einen muffigen
Kellergeruch und es machte sich eine gewisse Beklemmung breit. Da es draußen sehr kalt fiel uns
nicht die für den Bunker typische Kälte von 8 Grad C auf.
Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Trägervereins führte uns durch den Bunker und informierte
und über die Geschichte des Bauwerkes und alles Wissenswerte über den Alltag im Bunker. Hierbei
konnte Herr Mälchers uns zusätzlich noch mit wissenswerten Fakten und Anekdoten unterhalten.
Die Führung ging zuerst durch den unteren Teil des zweistöckigen Bauwerks, welcher unter
anderem die Kommandozentrale, Kommunikationszentrale, einen Krankenraum, Küche und zwei
Dekontaminierungsräume beinhaltete.
Verwundert und zugleich begeistert waren ein Teil meiner männlichen Mitschüler und ich über die
in leuchtend rot gehaltenen Möbel im Präsendialamt, die aus den tristen, grauen Möbeln der
anderen Räume hervorstachen.
Im zweiten Stock befanden sich dann die Schlafräume. Hier galt, wie in den uns bekannten
Jugendherbergen, strikte Geschlechtertrennung. Aufmunterung erfuhren die Bewohner durch
Kinovorstellungen, wie z.B. der Komödie „ Das Leben des Brian“.
Fazit des Besuchs, hier wurde schnell und deutlich der Eindruck vermittelt, wie beklemmend das
Leben in einem Bunker ist bzw. war. Vor allem da das kalte Bunkergefühl in jedem der Räume
anhaltend zu spüren war.
Wir denken, dass sich ein Besuch in dem Regierungsbunker für jeden historisch interessierten
Menschen auf jeden Fall lohnt. Allerdings empfiehlt es sich warm anzuziehen um nicht mit kalten
Händen und Füßen den Bunker verlassen zu müssen.
Darleen Stegmüller