Ehemaliger Helmholtz-Schüler Roger Willemsen ist gestorben

Liebe Schulgemeinde,

Roger Willemsen war sicher einer der berühmtesten und bekanntesten ehemaligen Schüler unserer Schule. Er wurde am 15.8.1955 geboren und machte 1976 bei uns das Abitur, mit der Fächerkombination der Leistungskurse in Englisch (Herr Lehmann) und Deutsch (Herr Röber) und der Grundkurse Biologie (Herr Liekefett) und Philosophie (Herr Tenberken). Es war damals schon sehr deutlich, dass Roger sehr intelligent und witzig und etwas anders war; er war sehr beliebt und Schülersprecher während der gesamten Oberstufenzeit.

Nach der Schule studierte Roger Germanistik und Philosophie, zuerst in Bonn, später dann an mehreren Universitäten, u. a. auch in München. Er promovierte über Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“.

Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Journalist und Übersetzer in Londern, und er, der keinen Fernseher besaß, ging dann ausgerechnet zum Fernsehen, zum Sender Premiere, und startete dort seine außergewöhnliche Karriere mit seinem Interview-Magazin 0137.

1993 erhielt er für die Qualität seiner Arbeit den Grimme-Preis. 1994 wechselte er zum ZDF und erhielt das Format „Willemsens Woche“. Fortan arbeitete er als Regisseur, als Moderator von Themenabenden und Preisverleihungsshows, als Kabarettist, und er war aktiv als Publizist und veröffentlichte neben Kolumnen in der „Zeit“ zahlreiche Bücher, zuletzt  den Bestseller „Das Hohe Haus“, für das er ein Jahr lang auf der Tribüne der Zuhörer das Geschehen im Berliner Bundestag mitverfolgte.

Diesen Sommer hätte er mit seinen Klassenkameraden sein 40jähriges Abitur feiern sollen. Wir hatten uns auf ihn gefreut; wir – das ist der sich gerade wieder organisierende Jahrgang 1976, zu dem auch ich zähle. Wir betrauern unseren Schulfreund sehr und sind erschüttert über seinen frühen Tod.

D. v. Hoerschelmann