Unterrichtsentwicklung unter „Erasmus+“

Erasmus+ ist ein EU-Programm für Bildung, Jugend, und Sport, das die Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen in der EU fördern will. Erasmus+ hat sich zum Ziel gesetzt, lebenslanges Lernen fördern, nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken sowie Innovationen voranzutreiben. Im Zentrum des Programms stehen dabei die Themen Inklusion und Diversität, Digitalisierung, politische Bildung und Nachhaltigkeit, Themen, die unsere Schule intensiv beschäftigen.

Als erstes deutsches Gymnasium hat das HHG gerade den europäischen Preis für innovativen Unterricht gewonnen. Der Preis würdigt herausragende Lehrmethoden im Rahmen des Programms „Erasmus+“ ebenso wie die Arbeit von Lehrkräften und ihren Schulen im Rahmen europäischer Kooperationsprojekte. Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung!

Den mit jährlich wechselndem Schwerpunkt vergebenen Preis erhalten Lehrkräfte und Schulen, die sich im Rahmen ihrer Projekte mit einem bestimmten Thema befasst haben, das zu den Prioritäten des europäischen Bildungsraums zählt. Für 2021 lautete das Thema Fernunterricht und gemischte Lernformate in enger Verbindung mit dem Aktionsplan für digitale Bildung und der Corona-Pandemie. Der neue Preis zeichnet damit Projekte aus, die sich mit Digitalisierung oder innovativen Onlineformaten beschäftigt haben – Themen, die aufgrund der COVID19-Pandemie stärker in den Fokus gerückt sind.

2018 hatte sich das HHG schon zum zweiten Mal in dem aufwendigen Bewerbungsverfahren durchgesetzt und für acht Lehrkräfte Fördermittel für den Zeitraum bis Juni 2020 erhalten. Der Titel unseres gemeinsamen Projekts lautete: „Den Herausforderungen der internationalisierten Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts begegnen.“ Getreu diesem Motto nahmen die acht Lehrkräfte in ihren Ferien (!) an Fortbildungen in Dublin, Southhampton, Joensuu (Finland), Lyon, Prag, Bologna, York und Belfast teil und bildeten sich zu den neuen Technologien (z.B. Internetplattformen wie Moodle oder Lern-Apps wie Kahoot!, quizzez, Design thinking, Plickers, etc.) sowie zu interkulturellen Themen wie „Creative Activities & Motivating Materials for the Secondary Classroom“ und arbeitmarktrelevanten Inhalten im „Teaching Entrepreneurship and Leadership at School“ weiter.

Zur Multiplizierung wurden die Ergebnisse dieser einwöchigen Workshops zeit- und mediengerecht in Erklärvideos auf der neuen digitalen Lernumgebung der Schule eingestellt und sind dort für alle Kolleg*innen und interessierte Mitglieder der Schulgemeinschaft (auf  Anfrage) einsehbar. Die Fortbildungen haben aber auch die Einführung von schul-cloud.org selbst positiv beeinflusst, die trotz fehlender Vorbereitung wegen der Schulschließung auf breite Akzeptanz in der Lehrerschaft stieß. Darüber hinaus entstanden schon einige Projekte wie eine virtuelle Englandreise mit Quiz auf Kahoot!, Vokabelsets auf Quizlet und internationale Schulpartnerschaften auf eTwinning.net (siehe frühere Berichte) und sogar eine Unterrichtstätigkeit in Spanien.

Unser Erasmus+ Mobilitätsprojekt für Lehrkräfte mit dem Titel “Den Herausforderungen der internationalisierten Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts begegnen“  wurde zudem vom Pädagogischen Austauschdienst und der Nationalen Agentur für EU-Programme im Schulbereich mit dem „Erasmus+ Qualitätssiegel im Schulbereich“ ausgezeichnet. Das Projekt gilt nun als Beispiel guter Praxis im Hinblick auf Projektdurchführung, Ergebnisse und Qualitätskriterien.

Am 16. September 2021 wurde der europäische Preis für innovativen Unterricht durch die EU-Kommissarin Marija Gabriel vorgestellt. Bei der Veranstaltung wurden auch die Preisträger bekannt gegeben. Wir haben uns die Preisverleihung selbstverständlich im Schüler-Lehrer-Kreis angeschaut und waren dabei, als das HHG mit dem Projekt “Den Herausforderungen der internationalisierten Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts begegnen“ als Preisträger benannt wurde! Die europäische Preisverleihung findet am Mittwoch, den 20. Oktober 2021 von 10.00 bis 12.00 Uhr online statt. Hier werden alle Gewinnerprojekte vorgestellt.

Für die Zukunft hoffen wir in nächster Zeit eine Leitaktion 2 durchführen zu können, bei der Begegnungen von Schülerinnen und Schülern mit Themen wie demokratische Bildung, die Vermittlung interkultureller Kompetenzen und Toleranz in der Schule im Fokus stehen. Wir freuen uns über Mitstreiter, Anregungen und Ideen.

Viola Helms, Stefanie Bauer und Brigitte Lauth