Arbeiten des Q1-Musik-Grundkurses (Fr. Bergold) zu “Programmmusik und die Idee der ‘absoluten Musik'”

Im Rahmen der Unterrichtsreihe

„Programmmusik und die Idee der „absoluten Musik” – eine Debatte des 19. Jahrhunderts“

hat der Q1-Musik-Grundkurs bei Frau Bergold eigene kompositorische Projekte gestaltet, welche nach den Gestaltungskriterien der Programmmmusik komponiert wurden.


Der Tiger im Wald

 

Auf dem Bild erkennt man einen jungen Tiger, der durch den Wald streift und in Jagdstimmung zu sein scheint. In unserem Stück haben wir genau diese Jagd dargestellt, indem wir das Stück zunächst in drei Teile gegliedert haben. Im ersten Teil erkundet der Tiger, dargestellt mit der Klarinette, den Wald und wird auf seinem Weg von Vogelgezwitscher und dem Rauschen des Windes begleitet. Am Ende sticht besonders der Affe hervor, der als Übergang fungiert. Im darauffolgenden zweiten Teil wird die Pirsch des jungen Tigers auf den Affen dargestellt. Hierbei ist ein dumpfer Herzschlag zu vernehmen. Nach dem zweiten Teil folgt eine abrupt einsetzende Pause, die von einem Schlag mit dem Becken, das einen Sprung darstellt, beendet wird, bevor der Tiger in seinen Sprint übergeht. Der dritte Teil wird in einem schnelleren Tempo, mit kurzen Tönen der Klarinette und einer insgesamt hektischen Atmosphäre gespielt. Am Schluss der vergeblichen Jagd hört man den Affen, der über den unerfahrenen Tiger lacht, während sich der junge Jäger enttäuscht entfernt.


Mischpult

Der „Spacy Noise Riser“ wurde benutzt, um das Hereingehen in eine Disco zu symbolisieren, in welchem dann Takt 2–4 den Anfang des Abends kennzeichnen sollen.
Um das „warm werden“ des Abends darzustellen, wird jeweils in jeden Takt etwas hinzugefügt. So sind es am Anfang 2 verschiedene Sounds, welche dann noch anzählen und am Ende 4 verschiedene welche einen Beat zusammen formen.
Mit dem plötzlichen und unerwarteten „Record Scratch“ soll die Aufmerksamkeit des Hörers wieder voll fokussiert werden, um dann mit dem ersten Thema zu beginnen. Dieses soll den Anfang der etwas belebteren Phase überbringen.
Zudem dient der dauerhafte leise mitlaufende Grundbeat, als Stütze der Harmonik, um das Lied fließend wiederzugeben.
Um dann den Höhepunkt des Abends einzuleiten wird der kurze Übergang benutzt, welcher dann in das 2te Thema führt, welches nur aus einem immer wiederkehrendem Beat besteht, um die Stimmung zu erhalten und den Aspekt des Tanzens in einer Disco zu beschreiben.
Zudem lässt sich dieser Part in das „Electro Funk“ Genre einordnen, was den Aspekt der Moderne und dem typisch für ein Mischpult „Elctro“ lastigen Kompositionen.
Zum Schluss wird dann nochmals kurz das Tempo gehoben, um den Abend feierlich zu beenden.
Der Schluss ist dann das Abdrehen des Knopfes, welches das Ausschalten des Mischpults und das Herunterdrehen der Musik abzeichnet.


“Die Gesichter der Natur”

– Kompositorische Entscheidungen

Unser erster Eindruck unseres ausgewählten außermusikalischen Programms (nebenstehend) war eine mystische, aber dennoch friedliche Naturerfahrung. Der Wald im Vordergrund wirkt düster, jedoch nicht bedrohlich oder angsteinflößend.

Darum entschieden wir uns, unser Stück in der Tonart a-Moll zu beginnen. Wir begannen mit einer Akkordgrundlage, in der wir zeitweise Spannung u.a. durch Crescendi aufbauen. ​

Die Hörner verkörpern den Wald und erzeugen eine feierliche Stimmung.

Aufgrund der majestätischen, aber auch bedrohlichen Berge, die über das Tal ragen, erhöhten wir die Lautstärke der kräftigen Posaunen. Aber durch die lebendigen Violinen wollen wir auch die Vitalität der Berge ausdrücken.

 

Die Sonnenstrahlen, die eine dicke Wolkendecke durchbrechen, wecken in uns ein Gefühl der Hoffnung, dass wir in unserer Musik darstellen wollen. Dies wollten wir zum einen durch einen Wechsel zur Tonart A-Dur, als auch durch eine helle Flöte und eine Oboe erreichen. Die wärmenden Sonnenstrahlen breiten sich immer weiter aus und erleuchten die restliche Landschaft. So entwickelt sich auch die zarte Flöte als alleiniges Instrument hin zu einem harmonischen Kanon aus Flöten und Oboen. Um den starken Kontrast zum mystischen Wald und den kraftvollen Bergen zu betonen, haben wir keines der bisherigen Instrumente verwendet. So soll am Ende unseres Stückes die erlösende Hoffnung des Lichts im Zentrum stehen.


Schneelandschaft

Unser Programm ist das Bild einer Schneelandschaft, auf der zunächst alles friedlich erscheint. Auf dieser Landschaft taucht zunächst ein Schneehase auf, der fröhlich umherhoppelt, daraufhin nähert sich aber eine Raubkatze dem Schneehasen und verfolgt ihn schließlich. Die Verfolgung geht letztendlich schlecht für den Hasen aus, da er von der Raubkatze erwischt wird.

Insgesamt lässt sich das Stück in drei Phasen unterteilen. In der ersten Phase wird nur die Natur dargestellt, noch ohne die Tiere. In der zweiten Phase, welche vergleichsweise kurz ist, erscheint der Hase und in der Dritten steht die Verfolgungsjagd im Mittelpunkt.

 

Wir haben uns bei unserer Komposition überlegt, wie wir die Schwerpunkte legen und die Dinge darstellen sollen, um eine passende Atmosphäre zu erschaffen. Wir haben uns darauf geeinigt in der ersten Phase die Natur realitätsnah darzustellen. Allerdings wollten wir auch, dass man als Zuhörer an eine Schneelandschaft oder zumindest an Natur erinnert wird. Dazu fanden wir die Kombination aus der Gitarre und dem Klavier passend. Beim Zuhören merkt man allerdings, dass die Töne nicht in einem (zumindest aus unserer Sicht) harmonischem Rhythmus erklingen, sondern eher willkürlich. Es wirkt so, als ob die Gitarre und das Klavier sich nicht gegenseitig zu einer harmonischen Melodie ergänzen, sondern eher unabhängig spielen. Wir haben uns dazu bewusst entschieden, da wir finden, dass die Natur häufig viel harmonischer dargestellt wird, als sie eigentlich ist. Die Gitarre und das Klavier sollen verschiedene Abläufe bzw. Prozesse der Natur darstellen, die gleichzeitig stattfinden.

Wie bereits gesagt, wollten wir die Natur realitätsnah darstellen und sind, was dies betrifft, der Meinung, dass sie sehr bedrohlich sein kann, weswegen wir uns dazu entschieden, dies in einer Verfolgungsjagd darzustellen und dabei die Perspektive des Verfolgten, also in dem Fall des Hasen, einzunehmen, da aus dessen Sicht die Raubkatze deutlich bedrohlicher wirkt als aus der Perspektive eines außenstehenden Beobachters.

Anschließend haben wir den (noch) fröhlich umherhoppelnden Hasen durch ein weiteres Klavier eingebaut, bei dem viele kurze und mittelhohe Töne an die schnellen Schritte des Hasen erinnern sollen. Dies bleibt allerdings nicht lange so, da sich die Raubkatze (und mit ihr die Gefahr) nähert, die von einem Bassorchester gespielt wird, welches zuerst relativ lange, dunkle und laute Töne spielt, was das Anschleichen der Raubkatze darstellen soll. Das Klavier des Hasen spielt im Hintergrund allerdings normal weiter, was zeigen soll, dass der Hase die Raubkatze zuerst gar nicht entdeckt. Als der Hase dann schließlich die Raubkatze bemerkt, verändert sich das Klavier und wird zu einer aus unserer Sicht dramatischeren Melodie, die auch dann etwas lauter ist, was die Panik des Hasen widerspiegeln soll. Die Raubkatze wird dann schneller und greift während des Laufs manchmal nach dem Hasen, was durch die einzelnen kurzen dunklen Töne verdeutlicht werden soll. Das Bassorchester wird während der gesamten Verfolgungsjagd teilweise schneller und insgesamt auch lauter. Dies soll zeigen, dass die Raubkatze, also die Bedrohung, dem Hasen immer näherkommt. Wir haben uns dann für ein abruptes Ende entschieden, bei dem die Raubkatze den Hasen fängt und die Verfolgungsjagd plötzlich vorbei ist und mit ihr die laute Musik einfach endet.