Leitung: Karolin v. Leoprechting Unterstützung: Nurcan Selek
Der Verlauf des Kurses…
Nach einer Reihe von Körperwahrnehmungs- und Stimmübungen sowie selbst entwickelten Szenen-Collagen machten sich die Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses Mitte Dezember 2015 auf die Suche nach einem geeigneten Stück für die Abschluss-Aufführung. Mehrheitlich stimmten sie schließlich für das Stück „Alice im Anderland“ von Stephan Altherr (2013). Doch dann fing die Arbeit erst richtig an: In kleinen Teams wurde der Text bearbeitet und etwa um die Hälfte gekürzt, es wurde eine Rolle hinzugefügt, eine Musikeinlage mit eigenem Text entworfen sowie ein passendes Bühnenbild – fächerverbindend in Zusammenarbeit mit dem Kunst-LK – erstellt.
Angeregt durch zwei Theaterbesuche in den Kammerspielen Bad Godesberg und in der Werkstattbühne Bonn setzten es sich die Schülerinnen und Schüler zum Ziel, ein möglichst kurzweiliges Stück auf die Bühne zu bringen, das die Zuschauer idealerweise noch eine Weile nach der Aufführung beschäftigt. Themen wie Unterdrückung durch die Mächtigen, Ruhigstellen mit Medikamenten, der fließende Übergang zwischen Normalität und Verrücktheit standen dabei im Vordergrund. Beim Proben änderten die Kursteilnehmer/innen die Szenen immer wieder, passten sie ihren Vorstellungen an und entwickelten sie weiter. Die Aussage des Stücks wurde am Ende bewusst offen gehalten – hier sollten die Zuschauer gefordert sein, eigene Überlegungen anzustellen…
Die Aufführung…
Wie zu erwarten war, stieg die Aufregung im Kurs in den letzten Wochen vor der Aufführung stark an. Sonderproben wurden von den Kursteilnehmern nicht mehr infrage gestellt, sondern als dringende Notwendigkeit gesehen – unter anderem auch, um den Technikern der HHG Technik AG die Möglichkeit zu geben, besondere Effekte wie Musikeinspielungen, Lichtkombinationen und Projektionen punktgenau zu erproben. Dabei hatten die Schauspieler/innen sogar bei der Generalprobe noch den Mut, Szenen spontan zu ändern und Improvisationen Raum zu lassen.
Am Tag der Aufführung (1. Juli 2016) füllte sich die Aula rasch mit über 200 Gästen. Besonders erfreut waren die Kursteilnehmer darüber, dass neben Eltern, Großeltern und Geschwistern auch viele Mitschüler aus dem eigenen Jahrgang, der EF und der Q2 gekommen waren.
Die Bühne: Eine ganz in Weiß gehaltene Nervenheilanstalt mit einem Metallbett im Zentrum.
Die Patienten: Taumatisierte und in ihrer Persönlichkeit gespaltene Figuren aus Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“-Geschichte.
Die Handlung: Der Kampf der Klinikinsassen gegen das Regime der mächtigen Herzkönigin, welcher sich so schwierig gestaltet, dass die erste Alice (Sophie Liesenfeld) kapituliert und ihre Rolle an eine zweite, entschlossenere Alice (Janis Bärmann) übergibt. Auch sie kann (oder will?) die Hinrichtung des tapferen Kaninchens (Yasmin Cürük), das kurz zuvor noch selbstbewusst „I will survive“ singt, nicht verhindern. In einer eindrücklichen Schlussszene offenbart sich dem Publikum schließlich das wahre Gesicht der geisteskranken Protagonistin: „Mein Name ist Alice, und ich werde sie alle verbrennen.“
Ob Ärzteteam, Patienten, Pfleger, Grinsekatzen, Herzbube oder Herzkönigin – alle Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses zeigten große Spielfreude und wuchsen bei der Aufführung über sich hinaus. Glücklich nahmen sie den großen Applaus der Zuschauer entgegen.
Ein besonderer Dank gilt Meriam El Fadel, Frau Schmidtke und der Bühnenbau-AG sowie dem absolut zuverlässigen Technik-Team.
Die Mitwirkenden:
Alice 1: Sophie Liesenfeld
Grinsekatze 1: Deborah Klinkhammer-Schwenteit
Alice 2: Janis Bärmann
Grinsekatze 2: Nora Vöbel
Arzt: Daniel Gomez-Sandow
Ärztin: Luise Geist
Kaninchen: Yasmin Cürük
Hutmacher: Richard Bongartz
Raupe: Haitham Mahmud und Rui Huang
Köchin: Sandra Renner
Herzogin: Jovana Jovic
Lakaien: Jakob Mayer und Noah Maicher
Herzkönigin: Saskia Koop
Herzbube: Jonas Mertens
Bühnengestaltung: Meriam El Fadel
Unterstützung Technik-Team: Dominik Rudolf
Souffleuse: Gina Quednau
Leitung: Karolin v. Leoprechting
Unterstützung: Nurcan Selek