Es war soweit, unsere Rückbegegnung 2018 stand an. Wie auch in Villemomble bereits (Besuch der Opéra Garnier, der Galéries Lafayette, natürlich des Eiffelturms, des Muséed‘Orsay und des Louvres sowie des Châteaus in Fontainebleau inklusive Workshop mit einem Maître du Jeu de Paume, einer Art Tennisspiel) hatten wir einige spannende Tage hier in Deutschland gemeinsam mit unseren Austauschpartnern. Wir starteten mit einer Bootstour vom Alten Zoll nach Königswinter, wo wir den Drachenfels bestiegen und uns tüchtig den Wind um die Nase wehen ließen. Zwischendurch machten wir Pausen, um Sprachspiele zu spielen und uns näher kennenzulernen. Ergebnis: Anna kann einen Handstand mitten im Wald machen, Enya kann super singen und M. Ziegler ist der Einzige, der mit den Ohren wackeln kann! Nach dem Genießen der Aussicht oben auf der Burgruine, einer Kletterpartie zum Gruppenfoto und einem kleinen Gang durch Königswinter ging es zurück aufs Schiff. Am nächsten Tag folgte die Exkursion nach Köln mit Stadtrallye, Domführung und Turmbesteigung – hier ließen sich schon manche Klagen über Muskelkater vernehmen. Am Donnerstag jedoch war auch keine Zeit zum Ausruhen, denn nachdem am Vormittag in der Schule an verschiedenen Projekten zu den Themen deutsch-französische Freundschaft und Austausch gearbeitet wurde (es wurde z.B. ein Musikvideo zum Titel “Ein Hoch auf uns” gedreht, ein individuelles Tabu-Spiel erstellt, ein Logo für den Austausch für den Fachraum Französisch gestaltet, ein Radiobeitrag über den Vergleich der Schulsysteme aufgenommen und der Blog erstellt), starteten wir nach dem Mittagessen in der Mensa unsere Sportolympiade. Es wurde gerannt, gesprungen, geworfen – und Pedalo gefahren. Letzteres kennen deutsche Schüler oft aus der Grundschule, in Frankreich sind Pedalos eher unbekannt, und das merkte man an der unterschiedlichen Routine. Spaß hatten bei dem sonnigen Wetter alle, und lernten vielleicht sogar (nochmal) Begriffe wie “à droite”, “à gauche”, “tout droit” (beim Blindkegeln) und die Zahlen (beim Seilspringen um die Wette).
Freitag stand der Besuch im Rathaus auf dem Programm, wo uns die Bezirksbürgermeisterin begrüßte und mit einem kleinen Comic zeigte, dass man anpassungsfähig sein muss, wenn man an einem internationalen Austausch teilnimmt – und den Test haben wir alle in dieser Woche bestanden. Am Nachmittag ging es nach einer Stadtführung durch die Bonner Innenstadt dann noch ins Beethovenhaus – die Oper Fidelio und die Führung durch Beethovens Geburtshaus sind natürlich ein Muss.
Samstag fuhren wir nach Brühl, besichtigten Schloss Augustusburg (das zwar klein ist im Vergleich zum Vorbild Versailles, aber fein) und schließlich das Max-Ernst-Museum – schließlich hat der berühmte Sohnd er Stadt Brühl auch mehrere Jahre in Frankreich gelebt und stellt damit im Rahmen unseres Programms eine weitere Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich her. Besonders beeindruckten uns seine sehr unterschiedlichen Geschenke an seine Frau Dorothea, die aber eins gemeinsam haben: ein D ziert jedes Kunstwerk.
Abends fand Rhein in Flammen statt, und so bestaunten wohl fast alle Teilnehmer von unterschiedlichen Orten aus das große Feuerwerk.
Den Sonntag verbrachten alle Schüler in ihren (Gast-)Familien, abends trafen wir uns alle zur Abschiedsfeier am HHG. Es wurde bei sehr warmem Wetter noch draußen Fußball gespielt und mit Kreide auf dem Schulhof gemalt. Da der Beamer streikte, konnten wir leider noch nicht alle Ergebnisse des Projekttages und der Trailer zu jedem Tag anschauen, dies wird aber nachgeholt! Höhepunkt war dann die Preisverleihung an die Gewinner der Stadtrallye, der Olympiade und verschiedener Sonderpreise (Preis für die besten couples franco-allemands, für besondere Anpassungsfähigkeit und viele mehr).
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten sich alle Teilnehmer am Montag nach drei gemeinsamen Unterrichtsstunden am Bahnhof an der Helmholtzstraße: Eine ereignisreiche Woche mit viel Programm und neuen Freunden ging zu Ende, aber auch ein zufriedenes “Jetzt habe ich endlich mein Zimmer wieder!” war zu hören! Eine Woche, in der man jede Minute mit einer anderen Person teilt, und auf engstem Raum zusammenlebt, in einer fremden Sprache kommunizieren und viel Rücksicht nehmen muss, ist auch anstrengend. Insgesamt jedoch dürften die positiven Aspekte überwiegen: Neue Erfahrungen und Erkenntnisse – persönlicher, sprachlicher und kultureller Art – und auf jeden Fall neue Freundschaften – vielleicht fürs Leben…?