Noch bis zum 19. April: Ausstellung zur Studienfahrt nach Weimar in Raum A024

„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“ – An diesen Ausspruch Goethes haben wir uns gehalten, als wir Ende Januar mit einer Gruppe gescheiter Menschen aus dem 10. Jahrgang und der EF nach Weimar und Erfurt aufgebrochen sind. Die Studienfahrt fand statt in Zusammenarbeit mit dem Verein „Gemeinsam erinnern für eine europäische Zukunft e.V.“ (GEEZ).

Elly (10a) schreibt über die Fahrt:
“Unsere Studienfahrt nach Weimar war eine bewegende Erfahrung, die uns einen intensiven Einblick in die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte gab: die NS-Zeit. Inmitten der malerischen Kulisse von Weimar, das einst das Zentrum von Kultur und Geist war, wurden wir mit den Schrecken und Tragödien konfrontiert, die sich während der Herrschaft der Nationalsozialisten abspielten.
Neben vielen Workshops und begleiteten Führungen in Weimar und Erfurt war der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald zweifellos der Höhepunkt unserer Reise – aber auch gleichzeitig eine Herausforderung: Das Betreten des Geländes, das einst Schauplatz unvorstellbaren Leids war, hinterließ eine unvergessliche Stille in unserer Gruppe. Die sorgfältig erhaltenen Überreste der Baracken, die Mahnmale und die Ausstellungen gaben uns einen beklemmenden Einblick in das Leben der Gefangenen und die Grausamkeiten, die sie ertragen mussten. Mindestens so eindrucksvoll war der Besuch des Erinnerungsortes Topf & Söhne in Erfurt, wo uns die Rolle der Firma bei der Produktion Verbrennungsöfen für die Konzentrationslager aufgezeigt wurde. Diese Besichtigung war ebenso erschütternd wie aufschlussreich und hat deutlich gemacht, wie selbst scheinbar normale Unternehmen in die Verbrechen des Holocaust verwickelt waren.
Die Fahrt war aber natürlich nicht nur von Grausamkeit und Erschrecken geprägt. Neben dem Lernen über Nazideutschland wurde zum Beispiel auch zusammen Erfurt erforscht und viel gemeinsam gelacht. In der Jugendherberge waren die Abende von UNO-Turnieren und Spaß geprägt, was die Gruppe total zusammengeschweißt hat.
Die Studienfahrt war eine dringend benötigte Erinnerung daran, dass wir die Vergangenheit nie vergessen dürfen. Sie hat uns dazu ermutigt, uns aktiv gegen Hass, Intoleranz und jede Form von Unterdrückung einzusetzen, damit sich die Gräueltaten der NS-Zeit niemals wiederholen. Weimar, mit seiner reichen kulturellen Tradition, erwies sich als ein mahnendes Symbol dafür, wie schnell und tragisch menschliche Werte und Ideale in Zeiten von Fanatismus und Vorurteilen untergehen können.”

Aktuell kann man in Raum A024 eine kleine Ausstellung besuchen. Die Teilnehmenden der Fahrt haben Bilder zusammengestellt, auf denen zu sehen ist, was sie besonders beeindruckt hat. Herzliche Einladung an alle, hier noch bis zum 19. April einmal vorbeizuschauen!