Chemie LK in der Bonner Weihnachtsvorlesung

 

Den letzten Schultag vor den Weihnachtsferien verbrachte der Chemie LK der Q1 nicht in der Schule, sondern in der Uni. Und dort erwartete die vierzehn Schüler und Frau Gemein ein spannendes Programm, bestehend aus einer Vorstellung des Chemie Studiums, der Weihnachtsvorlesung und praktischer Laborerfahrung.

Zu Beginn unserer Exkursion wurde uns von zwei Mitarbeitern der Universität das Studieren generell und das Chemie Studium im Speziellen vorgestellt. Wir erfuhren, welche Voraussetzungen man mitbringen sollte und wie das Studium aufgebaut ist.

Danach kamen wir zu dem Programmpunkt, auf den wir uns schon lange gefreut haben: Die Weihnachtsvorlesung! Wir waren allerdings bei weitem nicht die einzigen Zuhörer, denn diese Experimentalvorlesung ist auch unter den Studierenden sehr beliebt. Der Hörsaal war voll besetzt, einige standen auf den Treppen und im Eingang. Frau Gemeins Organisation sei Dank hatten wir aber reservierte Plätze in der dritten Reihe, von wo aus wir die Experimente sehr gut beobachten konnten. Für die Weihnachtsvorlesung wurden 25 Experimente vorbereitet, die von Professor Filippou erklärt und von seinen Assistenten vorgeführt wurden. Thematisch wurden hierbei die Verbrennung von Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen sowie Licht und Explosionen behandelt.

Im ersten Experiment wurde aus Zigarren eine „Rakete“ gebaut, indem diese in flüssigen Sauerstoff getränkt und daraufhin angezündet wurden. Als Beispiel für brennbare Gase wurden Luftballons mit unterschiedlichen Stoffen gefüllt, z. B. mit Wasserstoff (H2) oder Knallgas (H2 + O2). Dann wurden die Luftballons angezündet und dadurch zum Explodieren gebracht. Eine andere Explosion war die Staubexplosion, hervorgerufen durch das Anzünden von Mehl. Danach wurde uns das Thema Licht anhand von einer Kohlelampe, einer Gasentladungslampe und der Lumineszenz vorgestellt. Zum Schluss haben wir einige Sprengstoffe kennengelernt, unter anderem auch eine Reaktion, genannt „Bellender Hund“, bei der Kohlenstoffdisulfid und Stickstoffmonoxid unter Entstehung eines lauten Knalls reagiert haben.

Zum Abschluss unserer Exkursion in die Uni durften wir jeweils zu zweit im Labor selbständig arbeiten. Ziel des Experimentes war es, die Summenformel von Kupfer(II)-sulfat-Hydrat zu bestimmen. Dazu mussten wir das Verhältnis des Wassers und des Kupfersulfats herausfinden. Dies haben wir erreicht, indem wir das Kupfersulfat-Hydrat über einem Gasbrenner erhitzt haben. Dadurch wurde das „Kristallwasser“ (das Wasser, das in die Kristallstruktur des Kupfersulfates eingelagert ist) zum Verdampfen gebracht und nach erfolgreichem Austreiben des Wassers lag nur noch Kupfersulfat vor, welches bei dem Vorgang auch seine Farbe von blau zu weiß geändert hat. Durch Wiegen vor und nach dem Erhitzen konnten wir ermitteln, wie viel Wasser sich in unserer Probe befand und schließlich konnten wir damit die Summenformel berechnen. Unser Ergebnis: Die Formel lautet CuSO4*5H2O, und genaues Arbeiten lohnt sich 😉

Sarah Bürvenich und Johanna Cott, Chemie LK bei Frau Gemein, Q1