Weihnachtsvorlesung Chemie 2019

 

Wie bereits im Jahr zuvor ließ der Chemie LK der Q2 mit Frau Gemein das Halbjahr in der Bonner Weihnachtsvorlesung ausklingen. Dabei handelt es sich um eine sehr beliebte und demnach gut besuchte Experimentalvorlesung, die von Professor Filipou gehalten wurde. Im Mittelpunkt stand das Element Wasserstoff, welches ein farbloses, geruchloses und geschmackloses Gas ist.
Während der Vorlesung wurde die Entdeckungsgeschichte des Wasserstoffes nachempfunden und deshalb wurde als erstes ein Feuerzeug nachgebaut, weil H2 als an der Luft entzündliches Gas entdeckt wurde.
Darauffolgend wurde die Reduktion von Kupferoxid durch Wasserstoff untersucht. Bei Erhitzung entreißt H2 dem Kupferoxid als Reduktionsmittel den Sauerstoff, wodurch elementares (rotes) Kupfer und Wasser entstehen. Das Wasser kondensiert und kann durch weißes Kupfersulfat nachgewiesen werden, da sich dieses bei Vorhandensein von Wasser blau verfärbt.
Als nächstes haben wir die Elektrolyse von Wasser, welche bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist und heute als regenerative Energiequelle erforscht wird, vorgeführt bekommen. Das Wasser wird mit einem Elektrolyten versetzt, sodass es besser leitet und die Platinelektrode wird über einen Platindraht an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen.

Während der Elektrolyse entstehen Gasbläschen und es kann mithilfe der Glimmspanprobe nachgewiesen werden, dass an der Kathode H2 und an der Anode 02 entstehen. Der Sauerstoff unterhält im Gegensatz zum Wasserstoff die Verbrennung und der Glimmspan leuchtet auf. Analog zur Verhältnisformel des Wassers (H2O1) ist der Volumenanteil des entstehenden Wasserstoffs doppelt so groß wie der des Sauerstoffs.
Und um uns auch ein lautes Experiment zu zeigen, wurden Ballons mit Knallgas gefüllt und dann erhitzt. Knallgas verfügt über ein Mischungsverhältnis von Sauerstoff und Wasserstoff von 2:1. Dieses ist explosiv, wenn das Gemisch auf über 500°C erhitzt wird. Wie der Name bereits vermuten lässt gibt es dabei einen lauten Knall, der auch den einen oder anderen Zuhörer in Schrecken versetzt hat.
Außerdem betrachteten wir auch die Knallgasflamme. Beispielsweise wurde diese auf Eis gerichtet. Wie zu erwarten, ist das Eis geschmolzen. Aber es entstand nicht nur Wasser, sondern auch Wasserstoffperoxid und somit ein giftiges Stoffgemisch.
Was das Peroxid mit dem menschlichen Körper anrichten kann, wurde uns demonstriert, indem Wasserstoffperoxid auf Blut gegeben wurde: es entstand Schaum. Anhand dieses Experimentes wurde uns erklärt, dass Leben erst möglich war, als Organismen in der Lage dazu waren, Radikale schnell zu inaktivieren und sich damit vor Wasserstoffperoxid zu schützen.
Neben sehr spannenden Experimenten und einer tollen Moderation des Professors gab es auch Musikeinlagen von fünf Studenten. Teilweise durfte das Publikum dann sogar zu den Weihnachtsliedern mitsingen.
Abschließend möchte ich einmal den vortragenden Professor zitieren: „Junge Leute, das ist keine Magie“. Nein, es keine Magie, sondern Chemie und diese Vorlesung hat uns Chemiker begeistert.
Johanna Cott (Q2)