Inspiriert wurde die Gruppe zudem durch zwei Theaterbesuche im Schauspielhaus in Bad Godesberg mit anschließenden Gesprächen mit den Schauspielern und Schauspielerinnen. Und jetzt war es so weit. Am Donnerstag, dem 1. Juni 2023, gab es die Premiere von „Woyzeck 2073“.
Inhaltlich beschäftigt sich das Stück wie Büchners Original mit Ungleichheit, Abhängigkeit, Desozialisation und zugleich dem Streben nach der Perfektion. Im Jahre 2073 ist Diskriminierung und Ausgrenzung so aktuell wie zu Büchners Zeiten. Die Menschheit ist aufgeteilt in Zetas, Alphas und Betas. Woyzeck, ein Beta, und Marie, einem Zeta, sind ein Paar. Woyzeck strebt wie alle nach der Perfektion des Alphas. Doch Zetas sind nur Doubles, im Labor erstellte Organ- und Gewebedepots für Menschen im Falle einer körperlichen Dysfunktion. Ihnen werden keine Rechte gewährt, sie dienen nur als wandelnde Ersatzteillager. Daher steht Woyzecks und Maries Liebe vor großen Herausforderungen.
Womit und mit wem die beiden zu kämpfen haben, konnte man auf der Bühne bestaunen. Gefallen haben dem Publikum vor allem die humorvollen Aspekte des Stückes und auch der von Frau Dr. von Hoerschelmann in ihrer Dankesrede betonte ernste Bezug zur Wichtigkeit des Menschlichseins.
Linda Sadowski und Florian Rümpler für den Literaturkurs der Q1 unter der Leitung von Frau Dr. Bauer