Denk an mich! Stolpersteine putzen zur Erinnerung an Bonner Jüdinnen und Juden

| Maren Bohlen

Am 9. November machte sich der Weltverbesserer-Projektkurs der Q1 auf in die Innenstadt, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern anderer Schulen an einer Aktion des Evangelischen Forums Bonn teilzunehmen. Am 85. Jahrestag der sog. Reichspogromnacht sollten zumindest einige der über 400 in Bonn verlegten Stolpersteine geputzt werden, damit sie wieder glänzen und im Stadtbild an die Jüdinnen und Juden erinnern, die einst am jeweiligen Ort lebten.

Jede Gruppe bekam eine eigene Route und so machten wir uns auf Richtung Altstadt, um in der Breite Straße die sechs Stolpersteine zu putzen, die uns zugewiesen wurden. Dort angekommen merkten wir schnell, dass wir längst nicht die einzigen waren, die mit der Mission “Saubere Stolpersteine” durch die Straßen liefen. Fünf der sechs Steine glänzten uns schon von weitem entgegen. Jemand hatte sogar Blumen abgelegt.

Der sechste Stolperstein, für den wir zuständig waren, ließ sich gar nicht so leicht finden – von uns nicht, aber von anderen wohl auch nicht. Er war noch ungeputzt und so hatten wir dann doch noch ein bisschen zu tun.

Schon vorab hatten wir uns mit den Biographien der Menschen beschäftigt, deren Namen auf den Stolpersteinen stehen, für die wir zuständig waren. Sie alle waren Bonner wie wir und wurden nach kurzem Aufenthalt im Kloster Endenich (in der NS-Zeit Sammellager für Jüdinnen und Juden) deportiert und ermordet – nur weil sie Juden waren! Mit dem Putzen ihrer Stolpersteine konnten wir zum Ausdruck bringen: Wir wollen euch und das, was euch widerfahren ist, nicht vergessen!