AG-Schüler pflanzten 110 „Bäume der Zukunft“

Aus der Zusammenarbeit der Wald-Klima-AG und der Weltverbesserer-AG ist ein Stückchen „Wald der Zukunft“ entstanden. Auf einer Freifläche in der Nähe des Waldkletterparks Bad Neuenahr – einer früheren Fichten-Monokultur – pflanzten die Schülergruppen einen Mischwald neu an. Dabei wurden sie angeleitet und unterstützt von den Forstrevierleitern Sven Glück und Sebastian Krohn sowie dem Forstwirt Reiner Kurth.  Ein weiterer Teil des Projekts ist ein Lehrpfad über „Bäume der Zukunft“.


Darunter versteht man Baumarten, die die Folgen des Klimawandels besser tolerieren können und daher als geeignete Baumarten für künftige Mischwälder angesehen werden.
Am Standort der Pflanzung in Bad Neuenahr ist der Boden klassifiziert als „nährstoffarm bei einem mäßig frischen Gesamtwasserhaushalt“. Soll heißen: Es mussten hier Baumarten ausgewählt werden, die eher geringe Ansprüche an Nährstoff- und Wasserversorgung stellen.  Die Wald-Klima-AG entschied sich für Traubeneiche, Edelkastanie, Douglasie und Große Küstentanne. Von jeder Baumart wurden 25 Setzlinge (zwischen 80 und 120 cm hoch) bei einer Forstbaumschule bestellt und nach Bad Neuenahr geliefert. Am 1. Dezember 2022 fuhren 27 hochmotivierte große und kleine Schülerinnen und Schüler mit dem Zug nach Bad Neuenahr, wanderten hinauf zur Pflanzfläche und pflanzten unter Anleitung der Förster 100 Setzlinge in vier „Klumpen“ (Gruppen von 25 Setzlingen). Da die Lieferung der Pflanzstäbe und der Verbißschutz verspätet kam, reisten einige Q2-Schüler-/innen 11 Tage später selbständig noch einmal hin, um dann die Setzlinge mit den Stäben und Hüllen zu schützen.

Entlang eines Waldwegs pflanzte eine Gruppe zehn einzelne Setzlinge. Diese Allee der „Bäume der Zukunft“ besteht aus Walnuss, Schwarznuss, Baumhasel, Roteiche, Lärche, Riesenlebensbaum, Traubeneiche, Edelkastanie, Douglasie und Große Küstentanne.  Es sind zehn aus den jeweils rund 15-30 Baumarten, die Landesanstalten für Wald und Forstwirtschaft in NRW, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg oder Bayern in ihren Publikationen als „alternative Baumarten“ oder „ergänzende Baumarten“ im Klimawandel  aufführen.

Was sind die Eigenschaften dieser Baumarten? Sind sie heimisch oder stammen sie aus wärmeren Klimaten? Warum sind sie im Klimawandel eine bessere Alternative als etwa die Fichte? Antworten zu diesen Fragen wurden in den AG-Stunden (und einigen Überstunden!) der Wald-Klima-AG recherchiert. Die Schüler- und Schülerinnen erarbeiteten für jede der zehn Baumarten eine Infotafel mit Baumarten-Steckbrief, Fotos und Karte des Verbreitungsgebietes. Eine Druckerei gestaltete und druckte dann die Infotafeln auf Alu-Dibond. Und am 19. Januar 2023 schließlich machte sich erneut eine bunt gemischte Gruppe (Klasse 6 bis Q2) auf den Weg und stellte die Infotafeln im Wald auf, an der neu gepflanzten „Allee der Bäume der Zukunft“.

Die Setzlinge und Infotafeln wurden überwiegend aus dem Preisgeld des „Nachhaltigkeitspreises“ der Bonner Geographischen Gesellschaft/Uni Bonn finanziert, den mein Erdkunde-Kurs im Mai 2022 gewonnen hatte.

S. Rose

Hier gibt es weitere Informationen zum Pflanzort, zur Funktion der Wälder beim Klimaschutz und zu den „Baumarten der Zukunft“.

Hier gibt es weitere Fotos vom Projekt.